Was tun bei Burnout – ein kurzer Leitfaden
Burnout ist nicht gleich Burnout. Dieses gleich vorweg. Daher lassen sich keine allgemeingültigen Empfehlungen oder Ratschläge geben. Trotzdem möchte ich in diesem Beitrag auf die Frage „Burnout – was tun?“ eingehen, verschiedene Behandlungs- und Hilfsangebote aufzeigen, Tipps geben und darstellen, wie Coaching helfen kann.
Was ist Burnout und was nicht?
Burnout ist ein chronischer Erschöpfungszustand auf der körperlichen, geistigen und emotionalen Ebene. Dieses „Ausgebranntsein“ kann mit unterschiedlichsten Symptomen einhergehen. Diese Symptome habe ich in meinem Blogbeitrag „Symptome bei Burnout“ beschrieben.
In der Alltagssprache wird der Begriff „Burnout“ manchmal auch verwendet, wenn sich jemand erschöpft fühlt und eine Auszeit braucht. Ein echter Burnout ist jedoch viel mehr als eine kurzzeitige Erschöpfung und lässt sich nicht mehr nur durch ausschlafen, freie Tage oder Urlaub beheben.
Bei Burnout ist ein normaler (Arbeits-)Alltag nicht mehr möglich. Betroffene sind in dieser Zeit arbeitsunfähig krankgeschrieben.
Schweregrad von Burnout
In meinem Blogartikel „Burnout Phasen“ habe ich anhand zweier verschiedener Phasenmodelle aufgezeigt, wie sich das Burnout-Syndrom entwickeln kann. Das Ausmaß, wie weit diese Entwicklung fortgeschritten ist, entspricht dem Schweregrad des Burnout-Syndroms.
In leichten Fällen dauert ein Burnout mehrere Wochen bis wenige Monate. In schweren Fällen kann die Genesung über viele Monate hinweg dauern, bis zu einem Jahr oder sogar länger.
Behandlungs- und Hilfsangebote bei Burnout
Je nach Schweregrad sind unterschiedliche Behandlungs- und Hilfsangebote denkbar. Grob gesagt erfolgt die Behandlung bei schweren Fällen stationär in einer Klinik und bei mittelschweren Fällen im Rahmen einer ambulanten Psychotherapie. Bei leichten Fällen kann eine psychologische Beratung oder ein Coaching helfen.
- Psychosomatische Kliniken: Die stationäre Behandlung erfolgt in spezialisierten Kliniken. Nach Behandlung des Burnouts gibt es die Möglichkeit einer Reha in einer auf Psychosomatik spezialisierten Reha-Klinik.
- Psychotherapie: Eine Psychotherapie stellt eine ambulante psychische Behandlung dar. Eine Psychotherapie wird von approbierten psychologischen Psychotherapeuten durchgeführt. Eine weitere Möglichkeit ist es, sich von einem Heilpraktiker für Psychotherapie behandeln zu lassen.
- Psychologische Beratung / Personal Coaching: Eine Psychologische Beratung bzw. ein Personal Coaching stellt keine Behandlung psychischer Beschwerden dar und kann eine Psychotherapie nicht ersetzen. Es handelt sich um eine „Hilfe zur Selbsthilfe“, bei welcher der Coach die Selbstreflexion des Klienten fördert und ihn/sie bei der Umsetzung von Veränderungen begleitet. Mehr dazu erfährst du auf meiner Seite „Was ist Coaching?“. Auch wenn eine psychologische Beratung keine Psychotherapie ersetzen kann, kann sie im Falle von Burnout jedoch als begleitende Maßnahme sehr sinnvoll sein, oder als Überbrückung bis ein Therapieplatz gefunden ist, sowie bei leichten Fällen, in denen keine Psychotherapie notwendig ist.
Diese Aufzählung hat keinen Anspruch auf Vollständigkeit, sondern soll einen groben Überblick über unterschiedliche Hilfsangebote bei Burnout geben. Welche Option im jeweiligen Fall die Richtige ist, entscheidet der behandelnde Arzt.
Bei der Frage „Burnout – was tun?“ geht es allerdings nicht nur darum, welche Hilfsangebote in Anspruch genommen werden können, sondern vor allem auch darum, was man als Betroffene:r konkret tun kann, damit es einem besser geht.
Dein Weg aus dem Burnout
Unabhängig davon, welche Hilfsangebote du in Anspruch nimmst, möchte ich dir folgende wichtige Themen bzw. Tipps an die Hand geben, die nach meiner Erfahrung einen großen Einfluss auf den Heilungsprozess haben:
- Akzeptanz: Essenziell für die Genesung ist es, dass du die Situation und alles, was zuvor geschehen ist, vollständig akzeptierst. Erst durch die Akzeptanz wird eine Heilung möglich.
- Regeneration: Die Genesung ist ein Prozess der Regeneration – sowohl körperlich, mental als auch emotional. Diesen Prozess kannst du unterstützen, z. B. durch Yoga(therapie), Meditation, Bewegung in der Natur uvm. Damit kannst du aktiv etwas tun, damit es dir besser geht.
- Reflexion der Ursachen: Nur wenn du die Ursachen für deinen Burnout reflektierst und die richtigen Schlüsse daraus ziehst, kannst du dieselben Fehler in der Zukunft vermeiden und notwendige Veränderungen ableiten.
- Innere Arbeit: Auf der innerpsychischen Ebene haben in den allermeisten Fällen hartnäckige Glaubenssätze dafür gesorgt, dass es bis zum Burnout gekommen ist. Glaubenssätze sind Überzeugungen, die sich im Laufe des Lebens (oft bereits in der frühen Kindheit) gebildet haben und den betroffenen Menschen geprägt haben. Diese Glaubenssätze gilt es zu hinterfragen und zu verändern. Diese innere Arbeit ist zentral für nachhaltige Veränderungen.
- Geduld: Der Genesungsprozess bei Burnout dauert oftmals länger als gedacht. Daher ist hier Geduld gefragt.
- Selbstmitgefühl: Für die Genesung ist es förderlich, Selbstmitgefühl zu entwickeln und zu lernen, mit sich selbst wie mit seinem besten Freund umzugehen.
- Vergebung für Fehler: Außerdem ist es essenziell, dass du dir selbst oder anderen Menschen Fehler aus der Vergangenheit verzeihst.
Ich hoffe, dass du damit nun hilfreiche Antworten und Anregungen auf die Frage „Burnout – was tun?“ bekommen hast.
Wie Coaching helfen kann
Wie oben bereits beschrieben, kann eine Psychologische Beratung bzw. ein Personal Coaching während eines Burnouts als begleitende Maßnahme sehr hilfreich sein. Im 1:1 Online Coaching arbeiten wir individuell an deinen Themen. Es geht darum, wie du besser mit der Situation umgehen kannst, wie du gut für dich sorgen kannst und was du tun kannst, damit es dir besser geht. Außerdem reflektieren wir, wie sich dein Burnout entwickelt hat und was die Ursachen dafür waren. Die dahinter liegenden Muster gehen wir gemeinsam an, indem wir deine Glaubenssätze bearbeiten und hilfreichere Denk- und Verhaltensweisen entwickeln. Mehr dazu erfährst du hier.
Nach einem Burnout ist die Rückkehr in den (Arbeits-)Alltag oftmals eine Herausforderung. Je länger die Auszeit gedauert hat, umso herausfordernder ist es. Vor allem nach einem Aufenthalt in einer Klinik geht es darum, sich einen neuen Alltag aufzubauen. Die Aufgabe besteht darin, die gewonnenen Erkenntnisse und neu erlernten Denk- und Verhaltensweisen in den neuen Alltag zu integrieren. Um diese Rückkehr in den Alltag möglichst reibungslos zu gestalten und einen Rückfall zu verhindern, ist ein Personal Coaching sehr empfehlenswert. Mehr dazu erfährst du hier.
In den meisten Fällen ist nach einem Burnout auch eine berufliche Veränderung notwendig. Mit meinen Business-Coaching-Angeboten unterstütze ich meine Klientinnen und Klienten bei der beruflichen Neuorientierung, beim Bewerbungsprozess oder auch wenn sie sich selbstständig machen wollen.